Immobilien Ausblick 2024

Immobilien News vom 23-12-2023: Dalpont publiziert sporadisch Wissenswertes zu Themen rund um Ihre Liegenschaft. Zum Jahresende stets einen Immobilien Ausblick für das kommende Jahr.

Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist komplex und dynamisch und wird beeinflusst von einer Vielzahl von Faktoren, die sowohl lokale als auch globale Entwicklungen widerspiegeln. In den letzten Jahren haben sich einige wichtige Trends und Prognosen herauskristallisiert, die für Immobilien-Eigentümer genauso wie für Immobilien-Interessenten von grosser Bedeutung sind. Nachfolgend eine Analyse der wichtigsten Trends und Prognosen für den Schweizer Immobilienmarkt.

Konstant hohe Nachfrage

Die Schweiz ist bekannt für ihre wirtschaftliche und politische Stabilität, was den Immobilienmarkt grundsätzlich attraktiv macht. Die hohe Lebensqualität, die zuverlässige Infrastruktur, der starke Arbeitsmärkte und das hervorragende Bildungssystem werden auch weiterhin zu einer konstant hohen Nachfrage nach Immobilien führen. Ein bedeutender Trend bleibt die fortschreitende Urbanisierung, d.h. die Menschen zieht es in die Zentren, was zu einer konstant erhöhten Nachfrage nach Wohnraum in Städten führt. Dies hat zur Folge, dass die Immobilienpreise in städtischen Gebieten weiterhin auf dem Niveau oder sogar über dem Niveau der Jahresteuerung steigen, während die Preise in ländlichen Regionen noch immer moderater wachsen, wobei auch zunehmend in entlegeneren Agglomerationen der Wunsch nach noch bezahlbaren Eigenheimen immer schwieriger zu Erfüllen scheint.

Mietpreise und Wohneigentum im Quervergleich

Die Mietpreise in der Schweiz sind im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern hoch, was den Erwerb von Wohneigentum attraktiv erscheinen liesse. Doch auch die Immobilienpreise sind meist sehr hoch, was den Zugang zu Wohneigentum erschwert. Limitierende Faktoren sind zumeist die Bemessungs- und Finanzierungskriterien, insbesondere die Tragbarkeit und die sogenannt harten Eigenmittel, insbesondere für junge Familien und für Erstkäufer. Dies wiederum führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Mietwohnungen.

Zinsen und Finanzierungsauflagen dominieren die Nachfrage

Die Zinspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat direkten Einfluss auf den Immobilienmarkt. Die historisch niedrigen Zinsen in den letzten Jahren haben Hypothekenfinanzierungen günstig gemacht, was die Nachfrage nach Immobilien noch weiter angekurbelt hatte. Die kurzfristigen Korrekturen, sprich die Erhöhungen der Leitzinse in den Jahren 2022 und 2023, haben zwar Überhitzungen eingebremst. Mittlerweile zeigt das Zinsradar aber bereits wieder nach unten. Und dies unseres Erachtens auch berechtigt. Denn anders als im EU-Raum rufen in der Schweiz sowohl die Kriterien der Geldmarktstabilität, der Inflationsstabilität als auch der Wirtschaftsstabilität nach moderaten Leitzinsen der SNB. Spekulationen, dass die Zinsen in den kommenden Jahren bald wieder steigen könnten, entbehren nach unserem Ermessen jeglicher Logik. Im Gegenteil, wenn dann rechnen wir mit weiteren, allerdings nur sehr kleinen Zinskorrekturen nach unten. Eine Prognose, die übrigens auch die langfristigen und sehr langfristigen Hypotheken am Markt bereits so abbilden. Ratsam ist, dass Käufer und Verkäufer diese Entwicklungen trotzdem selber genau beobachten. Und vorbehalten bleiben unbekannte riesige Verwerfungen, falls neue Kriege oder neue Krisen ausbrechen sollten.

Demografischer Wandel als schleichender Treiber für Veränderung

Der demografische Wandel entwickelt ebenfalls zunehmenden Einfluss auf den Immobilienmarkt. Die alternde Bevölkerung schafft eine erhöhte Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen und barrierefreien Immobilien. Zudem wird erwartet, dass der Bedarf an Gesundheitsimmobilien, wie Pflegeheimen und betreutem Wohnen, zunehmen wird. Diese Entwicklung bietet Chancen aber auch Herausforderungen sowohl für Investitionen in neue Immobilien, vor allem aber auch für Erneuerungsinvestitionen in bestehende Liegenschaften.

Weiter erkennen wir auch eine situativ zunehmende Präferenz für flexible Wohnmodelle, wie z.B. Co-Living und temporäre Mietverträge, die insbesondere bei jungen Berufstätigen oder bei weniger zahlungskräftigen Interessenten beliebt sind, oder auch bei Personen, die sich nicht mehr auf Jahre geschweige denn Jahrzehnte an einen Arbeitgeber und daher genauso wenig an eine Liegenschaft binden möchten.

Büroimmobilien weniger gefragt und Homeoffice hat den Markt verändert

Die COVID-19-Pandemie hat den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle sind zur neuen Normalität geworden, was die Nachfrage nach Büroflächen definitiv einbremst. Viele Unternehmen überdenken ihre Büroflächenstrategien und setzen auf flexible Mietverträge und kleinere, adaptierbare Flächen. In deren Sog verändern sich auch die Erscheinungsbilder der Innenstädte und der fortgesetzte Schwund vor allem an Misch- und Kleingewerbebetrieben. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Wohnraum mit Homeoffice-Möglichkeiten, was sich in der Gestaltung und Ausstattung von Neubauten widerspiegelt.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz als wachsende Einflussgrössen

Ein weiterer wichtiger Trend ist die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Umweltfreundliche Bauweisen und Technologien gewinnen an Bedeutung, da sowohl Käufer als auch Investoren umweltbewusster werden. Die Schweizer Regierung fördert diese Entwicklung durch verschiedene Anreize und Regulierungen, die den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Gebäuden unterstützen. Dies umfasst den Einsatz von erneuerbaren Energien, bessere Dämmung und nachhaltige Baumaterialien.

Zusammenfassung und Prognosen für 2024

Insgesamt bleibt der Schweizer Immobilienmarkt attraktiv und bietet Chancen für Käufer genauso wie auch für Verkäufer. Die Nachfrage nach guten Objekten in mittleren bis guten Lagen übertrifft das Angebot noch immer. Hingegen ist es zunehmend ratsam, Immobilien aktiv zu bewirtschaften. Eigentümer, welche ihre Immobilien bloss vernachlässigen, riskieren zunehmend, einen Malus daraus zu tragen. Zusammengefasst sehen wir somit für 2024 die folgenden Trends

  • Fortgesetztes, wenn auch moderateres, Preiswachstum
  • Eingebremste Bau-, vor allem Neubautätigkeit
  • Steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit
  • Bedarfs- und Nachfrageanpassung durch demografische Veränderungen
  • Bedarfs- und Nachfrageanpassung durch Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
  • Verpolitisierung der Zinssätze

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Redaktionelles: David & Yvette Zumsteg sind Gründer und Inhaber der Dalpont Immobilien GmbH. Beide blicken auf mehr als 25 Jahre persönliche Bau- und Immobilienpraxis zurück. Zusätzlich kann der VR Präsident, als lic. oec. HSG und als Experte für Energie & Infrastruktur in verschiedenen Unternehmen, auch im erweiterten Kontext eine profunde Kenntnis rund um Liegenschaften und Immobilien einbringen.

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Immobilien News vom 23-12-2023: Dalpont publiziert sporadisch Wissenswertes zu Themen rund um Ihre Liegenschaft. Zum Jahresende stets einen Immobilien Ausblick für das kommende Jahr.

Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist komplex und dynamisch und wird beeinflusst von einer Vielzahl von Faktoren, die sowohl lokale als auch globale Entwicklungen widerspiegeln. In den letzten Jahren haben sich einige wichtige Trends und Prognosen herauskristallisiert, die für Immobilien-Eigentümer genauso wie für Immobilien-Interessenten von grosser Bedeutung sind. Nachfolgend eine Analyse der wichtigsten Trends und Prognosen für den Schweizer Immobilienmarkt.

Konstant hohe Nachfrage

Die Schweiz ist bekannt für ihre wirtschaftliche und politische Stabilität, was den Immobilienmarkt grundsätzlich attraktiv macht. Die hohe Lebensqualität, die zuverlässige Infrastruktur, der starke Arbeitsmärkte und das hervorragende Bildungssystem werden auch weiterhin zu einer konstant hohen Nachfrage nach Immobilien führen. Ein bedeutender Trend bleibt die fortschreitende Urbanisierung, d.h. die Menschen zieht es in die Zentren, was zu einer konstant erhöhten Nachfrage nach Wohnraum in Städten führt. Dies hat zur Folge, dass die Immobilienpreise in städtischen Gebieten weiterhin auf dem Niveau oder sogar über dem Niveau der Jahresteuerung steigen, während die Preise in ländlichen Regionen noch immer moderater wachsen, wobei auch zunehmend in entlegeneren Agglomerationen der Wunsch nach noch bezahlbaren Eigenheimen immer schwieriger zu Erfüllen scheint.

Mietpreise und Wohneigentum im Quervergleich

Die Mietpreise in der Schweiz sind im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern hoch, was den Erwerb von Wohneigentum attraktiv erscheinen liesse. Doch auch die Immobilienpreise sind meist sehr hoch, was den Zugang zu Wohneigentum erschwert. Limitierende Faktoren sind zumeist die Bemessungs- und Finanzierungskriterien, insbesondere die Tragbarkeit und die sogenannt harten Eigenmittel, insbesondere für junge Familien und für Erstkäufer. Dies wiederum führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Mietwohnungen.

Zinsen und Finanzierungsauflagen dominieren die Nachfrage

Die Zinspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat direkten Einfluss auf den Immobilienmarkt. Die historisch niedrigen Zinsen in den letzten Jahren haben Hypothekenfinanzierungen günstig gemacht, was die Nachfrage nach Immobilien noch weiter angekurbelt hatte. Die kurzfristigen Korrekturen, sprich die Erhöhungen der Leitzinse in den Jahren 2022 und 2023, haben zwar Überhitzungen eingebremst. Mittlerweile zeigt das Zinsradar aber bereits wieder nach unten. Und dies unseres Erachtens auch berechtigt. Denn anders als im EU-Raum rufen in der Schweiz sowohl die Kriterien der Geldmarktstabilität, der Inflationsstabilität als auch der Wirtschaftsstabilität nach moderaten Leitzinsen der SNB. Spekulationen, dass die Zinsen in den kommenden Jahren bald wieder steigen könnten, entbehren nach unserem Ermessen jeglicher Logik. Im Gegenteil, wenn dann rechnen wir mit weiteren, allerdings nur sehr kleinen Zinskorrekturen nach unten. Eine Prognose, die übrigens auch die langfristigen und sehr langfristigen Hypotheken am Markt bereits so abbilden. Ratsam ist, dass Käufer und Verkäufer diese Entwicklungen trotzdem selber genau beobachten. Und vorbehalten bleiben unbekannte riesige Verwerfungen, falls neue Kriege oder neue Krisen ausbrechen sollten.

Demografischer Wandel als schleichender Treiber für Veränderung

Der demografische Wandel entwickelt ebenfalls zunehmenden Einfluss auf den Immobilienmarkt. Die alternde Bevölkerung schafft eine erhöhte Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen und barrierefreien Immobilien. Zudem wird erwartet, dass der Bedarf an Gesundheitsimmobilien, wie Pflegeheimen und betreutem Wohnen, zunehmen wird. Diese Entwicklung bietet Chancen aber auch Herausforderungen sowohl für Investitionen in neue Immobilien, vor allem aber auch für Erneuerungsinvestitionen in bestehende Liegenschaften.

Weiter erkennen wir auch eine situativ zunehmende Präferenz für flexible Wohnmodelle, wie z.B. Co-Living und temporäre Mietverträge, die insbesondere bei jungen Berufstätigen oder bei weniger zahlungskräftigen Interessenten beliebt sind, oder auch bei Personen, die sich nicht mehr auf Jahre geschweige denn Jahrzehnte an einen Arbeitgeber und daher genauso wenig an eine Liegenschaft binden möchten.

Büroimmobilien weniger gefragt und Homeoffice hat den Markt verändert

Die COVID-19-Pandemie hat den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle sind zur neuen Normalität geworden, was die Nachfrage nach Büroflächen definitiv einbremst. Viele Unternehmen überdenken ihre Büroflächenstrategien und setzen auf flexible Mietverträge und kleinere, adaptierbare Flächen. In deren Sog verändern sich auch die Erscheinungsbilder der Innenstädte und der fortgesetzte Schwund vor allem an Misch- und Kleingewerbebetrieben. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Wohnraum mit Homeoffice-Möglichkeiten, was sich in der Gestaltung und Ausstattung von Neubauten widerspiegelt.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz als wachsende Einflussgrössen

Ein weiterer wichtiger Trend ist die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Umweltfreundliche Bauweisen und Technologien gewinnen an Bedeutung, da sowohl Käufer als auch Investoren umweltbewusster werden. Die Schweizer Regierung fördert diese Entwicklung durch verschiedene Anreize und Regulierungen, die den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Gebäuden unterstützen. Dies umfasst den Einsatz von erneuerbaren Energien, bessere Dämmung und nachhaltige Baumaterialien.

Zusammenfassung und Prognosen für 2024

Insgesamt bleibt der Schweizer Immobilienmarkt attraktiv und bietet Chancen für Käufer genauso wie auch für Verkäufer. Die Nachfrage nach guten Objekten in mittleren bis guten Lagen übertrifft das Angebot noch immer. Hingegen ist es zunehmend ratsam, Immobilien aktiv zu bewirtschaften. Eigentümer, welche ihre Immobilien bloss vernachlässigen, riskieren zunehmend, einen Malus daraus zu tragen. Zusammengefasst sehen wir somit für 2024 die folgenden Trends

  • Fortgesetztes, wenn auch moderateres, Preiswachstum
  • Eingebremste Bau-, vor allem Neubautätigkeit
  • Steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit
  • Bedarfs- und Nachfrageanpassung durch demografische Veränderungen
  • Bedarfs- und Nachfrageanpassung durch Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
  • Verpolitisierung der Zinssätze

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Redaktionelles: David & Yvette Zumsteg sind Gründer und Inhaber der Dalpont Immobilien GmbH. Beide blicken auf mehr als 25 Jahre persönliche Bau- und Immobilienpraxis zurück. Zusätzlich kann der VR Präsident, als lic. oec. HSG und als Experte für Energie & Infrastruktur in verschiedenen Unternehmen, auch im erweiterten Kontext eine profunde Kenntnis rund um Liegenschaften und Immobilien einbringen.